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Aktuellen Studien* zur Folge, steigt die Anzahl gewalttätiger Übergriffe auf „BOS“-Angehörige von Jahr zu Jahr. So ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Polizisten sich im dienstlichen Alltag massiver verbaler, wie auch körperlicher Gewalt ausgesetzt sehen und durch Selbstverteidigungstraining davor schützen, bzw. zumindest besser darauf vorbereiten möchten. Im Krav Maga Unterricht verzeichnen wir seit Jahren eine stetig steigende Tendenz von beruflichen Anwendern – insbesondere von Polizisten – welche mittlerweile nicht nur im Law-Enforcement-Training (kurz LE), sondern auch im zivilen Unterricht einen großen Teil der Teilnehmer stellen. Vom zivilen Training unterscheidet sich das Krav Maga LE-Training allerdings erheblich, genauso wie vom militärischen Unterricht, insbesondere durch das Szenario-Training von bestimmten Lagen und Bedrohungssituationen. Krav Maga Law Enforcement, ist ein an den Dienst angepasster defensiver Selbstverteidigungs-Unterricht. Hier gilt es unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit in Bruchteilen von Sekunden die richtige Entscheidung zu treffen, um einen Angriff frühzeitig durch verbale Intervention zu verhindern, ihn bereits in der Entstehung zu erkennen oder ihn abzuwehren und den Gegenüber schnellstmöglich zu fixieren und abtransportieren zu können.

Ein sehr wichtiges Thema im Krav Maga Law Enforcement Training ist die Waffensicherung, sowie die Abwehr bewaffneter Bedrohungssituationen und bewaffneter Angriffe. Der Sicherung der eigenen Waffe vor Fremdzugriff kommt hier einer besonderen Bedeutung zu. Sei es im Falle des Phänomens „Suicide by cop“, wenn z.B. psychisch auffällige Personen gezielt Polizeibeamte angreifen oder zu einem Einschreiten zwingen wollen, damit sie von diesen im Anschluss erschossen werden oder aber im Falle eines gezielten Tötungsversuchs anlässlich eines eigentlichen Routineeinsatzes, welcher plötzlich eskaliert, zum Beispiel im Rahmen eines Einsatzes in München am S-Bahnhof Unterföhring am 20.06.2017. Bei diesem Einsatz wurde eine Polizistin durch Schüsse aus der Dienstwaffe Ihres Kollegen – welche diesem von einem Randalierer vorher aus dem Holster gezogen wurde – durch einen Kopfschuss lebensgefährlich verletzt. Zwei weitere Passanten wurden dabei ebenfalls durch die Schüsse verletzt. Die Einhaltung eines Sicherheitsabstands ist im Dienstalltag durch Einsätze in geschlossenen Räumen, oder Befragungen von Personen – nahezu unmöglich, insbesondere wenn es – wie in München – zum überraschenden Zugriff auf die Waffe kommt. Hier ist neben einer guten Einschätzung der Lage, eine gute Reaktionsfähigkeit gefragt. Ist beides nicht möglich, hilft hier nur die eigene Bereitschaft zur Selbstverteidigung und deren konsequente Umsetzung, um den Angreifer mit allen Mitteln daran zu hindern, der Waffe habhaft zu werden! Der Winkel, in welchem der Griff des polizeilichen Gegenübers zur Waffe erfolgt und die Distanz ist hierbei entscheidend über die Abwehrtechnik von direkten (geraden) oder indirekten Angriffen. Im Krav Maga nennt man diese „inside“- oder „outside“ Defense. In der Einleitung des Unterrichts zur „Waffensicherung“ wird allerdings erst einmal das Bewusstsein dazu geschult, dass es zu einem Fremdzugriff kommen könnte. Die Trainingsteilnehmer versuchen, sich die geholsterten Blueguns per Überraschungseffekt zu entreißen. Da die Kollegen sich in dieser Phase des Trainings – trotz Schutzausrüstung – nicht verletzten möchten, gelingt dies – abhängig vom Level** der am Holster befindlichen Sicherung zum Schutz vor Fremdzugriff in der Regel auch. Ein „aha“-Effekt für alle Teilnehmer.

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Darauffolgend werden Basis-Angriffs-Techniken, wie Treten, Kniestöße, Schlagen mit offener Hand oder Ellbogenstöße und auch Kopfstöße trainiert. Diese werden dann gelernt zu verteidigen. Was sich zuerst nach einer Kampfsport-Stunde anhört, relativiert sich dadurch, dass die Trainingsteilnehmer sämtliche Szenarien nur Einarmig und zwar mit der schwachen Hand durchführen, während Sie mit der starken Waffenhand permanent die Waffe sichern. Weiter geht es mit Bodenkampf-Techniken. Nicht wenige Auseinandersetzungen enden am Boden. Als Ziel gilt es hier für den Verteidiger so schnell wie möglich wieder aufzustehen. Jetzt erst, nachdem mögliche Angriffe des polizeilichen Gegenübers in dieser Nahkampfdistanz ebenfalls bekannt sind, geht es an die Abwehr und somit an die Lösung des eigentlichen Problems, nämlich dem Zugriff – von fremden Dritten – an die eigene Dienstwaffe. Abhängig von Distanz und Winkel aus welcher der Angriff erfolgt, wehrt der Verteidiger den Angriff mit einer Hand ab und gibt danach schmerzhafte Konterschläge auf verwundbare Punkte um den Angreifer durch Schockschläge an der Ausführung seiner Handlung zumindest kurzzeitig zu hindern.

Dabei bewegt er sich konsequent aus der Angriffslinie heraus und sichert mit der anderen Hand seine Waffe. Trainiert wird hierbei das taktische Verhalten, gegen Einen, aber auch gegen mehrere Angreifer. Ebenfalls wichtig bei dieser Trainingseinheit; die Kommunikation und die Verteidigung im Team, also dem Schutz des Kollegen, oder der Kollegin z.B. in der Interview- oder L-Stellung geschult. Ist es dem Verteidiger möglich, seine eigene Waffe zu ziehen, ist die Abgabe von Schüssen in dieses Gerangel hinein die falsche Reaktion. Die Gefahr den eigenen Kollegen oderUnbeteiligte zu treffen ist hier sehr groß und erwiesenermaßen wird der Angreifer selbst bei Schüssen aus großkalibrigen Waffen – sei es durch einen Adrenalin-Kick oder unter Drogeneinfluss, etc. – nicht wirksam sofort gestoppt. Die Waffe wird deshalb als sogenannte „Cold Weapon“ als Schlaginstrument genutzt. Eine solche Cold-Weapon muss nicht immer die eigene Schusswaffe sein, gerade im LE-Training ist es das, was ich als erstes in der Hand habe, zum Beispiel die Taschenlampe oder der Einsatzstock. Ist der Zugriff auf die eigene Waffe keine Option, zum Beispiel, weil die Angreifer abwechselnd attackieren, verteidigen sich beide wie geübt mit einer Hand zur Sicherung an der Waffe mit dem Primär-Ziel, den Angriff abzuwehren und dem Sekundär-Ziel, den oder die Angreifer festzusetzen und zu sichern. Beides muss also Bestandteil des Trainings sein. Die Nutzung der Waffe als Schlaginstrument wird am Schlag-Pad, ebenso wie das Schlagen mit den Händen geübt.

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Nach den Zusammenfassungen dieser Übungen im sogenannten Stress-Drill, also der Simulation der Situation unter hohem physischen oder zusätzlichem psychischen Stress, sollte darauf aufbauen das Schießtraining unmittelbar stattfinden. Die Bluegun wird gegen die eigene Dienstwaffe getauscht und das Training findet seinen Abschluss als „cool-down“ auf der Schießbahn, geht es dann wieder darum, aus einer Hochstress-Situation die Kontrolle durch eine möglichst ruhige und kontrollierte Schussabgabe zu erzielen.

Die mentale Vorbereitung auf einen möglichen Angriff des polizeilichen Gegenübers, welcher jederzeit erfolgen könnte, ist das eigentliche Lernziel dieser Krav Maga Law Enforcement Unterrichtsstunde. Dieses Mindsetting kann hervorragend in Rollenspielen geübt werden, egal ob mit oder ohne Waffe und soll die Trainierenden darauf vorbereiten, dass die Waffe aufgrund der Angriffs-Distanz oder einer schlichten Waffenstörung versagen könnte und der Polizist sich anderweitig verteidigen muss.

Autor: Carsten Draheim

• Quelle: http://www.dpolg.de/aktuelles/news/polizisten-besser-gegen-
gewalt-schuetzen/

* to enforce the law – das Gesetz unterstützen
**Level-I-Holster: Die Waffe in einem derartigen Holster wird nur über
den Anpressdruck des Holsters (Retention) gesichert.
Level-II- und Level-III-Holster: Die Waffe wird zusätzlich zur Level-I-Sicherung
durch ein oder zwei weitere Mechanismen im Holster gesichert.

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