Das Krav Maga Institut, gibt regelmässigen Unterricht für Soldaten der Bundeswehr und der französischen Fremdenlegion an verschiedenen Standorten, zum Beispiel für die Ausbilder des Ausbildungszentrums Infanterie der Bundeswehr.

Unsere militärische Ausbildung für professionelle Anwender – die Nahkampfausbilder für Soldaten der Bundeswehr und der französischen Fremdenlegion.

Krav Maga bedeutet wörtlich übersetzt „Kontakt Kampf“ und wurde ursprünglich als militärisches Nahkampfsystem , 1948 bei der Gründung des Staates Israel von Imrich „Imi“ Lichtenfeld für Soldaten der IDF – Israeli Defense Forces entwickelt. Anstatt den Soldaten zu sagen, was diese im Ernstfall tun sollten, baute Krav Maga auf deren erste, intuitive Reaktion auf. Seit dem Zeitpunkt der Gründung des Systems, hat sich dieses natürlich durch die Erfahrungen professioneller Anwender in Krisengebieten und Kriegsschauplätzen in der heutigen Zeit deutlich weiterentwickelt. Aber auch der Unterricht des modernen Krav Maga Nahkampfsystems für Soldaten hat sich entsprechend Weiterentwickelt.

Der Zweikampf ist so alt wie die Menschheit selbst. Lange Zeit gehörte das Trainieren von kämpferischen Fähigkeiten zur Grundschule des Erwachsen Werdens und war für jedes Mitglied der Gesellschaft selbstverständlich. Kulturübergreifend fanden kriegerische Handlungen Einzug in Kunst, Kultur, und Freizeitvergnügen. Erst die Demilitarisierung moderner westlichen Gesellschaften hat dieses Phänomen in unseren Breiten verdrängt. Das entbehrt aber nicht der Notwenigkeit für den Soldaten, je nach Einsatz Spektrum über Grundfähigkeiten zu verfügen, welche ihm das Überleben in den aktuellen Bedrohungslagen sicherstellen sollen. Kurzum, die Anforderungen an den Soldaten, sich auch im Notfall mit den Händen, Hilfsmitteln oder Waffen im Nahkampf zu erwehren sind sei jeher beständig. Zwar haben modere Waffen und Einsatzmittel das Angesicht der Auseinandersetzung verändert, der Kampf Soldat gegen Soldat ist jedoch immer noch der selbe. Was früher mit Lanze und Schild ausgefochten wurde, muss heute mit Gewehr, Messer oder improvisierten Waffen erreicht werden. Die Mittel haben sich geändert, das Problem ist das gleiche geblieben.

Doch wenn man über militärischen Nahkampf spricht, so wird oftmals unter Ermangelung einer konkreten Vorstellung, der Kampfsport als adäquates Vergleichsmoment herangezogen. Das ist zum einen sicherlich vordergründig zutreffend, bei genauer Betrachtung aber sehr weit von der bitteren Realität entfernt.

Beide, der Nahkampf und der Kampfsport weisen eine Vielzahl an Parallelen auf, abgefangen bei den Grundtechniken, Übungen und der körperlichen Konditionierung. Zudem wird einem kampfsportlich vorgeprägten Menschen der Zugang zum militärischen Nahkampf leichter fallen, jedoch ist die Ausrichtung des militärischen Krav Maga Nahkampfs der des Kampfsport weitgehend entgegen gesetzt. Aus diesem Grund können Techniken oder lang einstudierte Reflexe, welche im Kampfsport wichtig sind und ihre jeweilig Wettkampf bezogene Relevanz haben im Nahkampf grundfalsch und gefährlich sein. Was zuerst paradox klingen mag, da sich ein Boxer in seinem Bestreben kaum von einem schlagende Soldaten unterscheidet, wird deutlicher, wenn man den Kontext der Auseinandersetzung beleuchtet, in welcher ein Soldat agieren muss.

Der moderene Soldat ist gut ausgestattet, verfügt im Ernstfall über ein mindestens eine Feuerwaffe, und hat gelernt diese in Kurz- und Langdistanz einzusetzen. Das Auftreten Inn Gruppen und Verbänden sorge für gegenseitige Unterstützung, welche ei klassisches Nahkampfgeschehen unwahrscheinlich erscheinen lässt. Doch haben aktuelle Einsatzauswertungen gezeigt, dass es besonders die Enge der Stadt, unwirtliches Gelände oder der urbane Kampf innerhalb von Gebäuden ist, welcher immer wieder Soldaten dazu zwingt Nahkampftechniken zu nutzen. Die Geschwindigkeit, mit welcher sich Situationen im bebauten Gelände von einer Minute auf die andere ändern können, kann Schwierigkeiten bereiten sich auf die neuen Gegebenheiten optimal einzustellen und der Betroffene findet sich spontan in einer bedrohlichen und engen Lage wieder. Im Gegensatz zum Kampfsport sind die wesentlichen Faktoren, mit welchen ein Soldat konfrontiert wird dem sportlichen Geist gegensätzlich:

  1. Überraschungsmoment: Im Gegensatz zum Sport, wo eine Ringkampf, Sparring, oder ein Training festgelegte zeitliche und räumliche Parameter hat, ist der militärische Nahkampf an keine dieser Vorgaben gebunden. Es kann jederzeit und überall zu einer Auseinandersetzung kommen. Meistens kommt es zu einer solchen Situation, wenn man es am wenigsten erwartet oder wünscht.
  2. Keine Regeln: Im militärischen Kontext gibt es beim Nahkampf keine Regeln, das Ziel, den Gegner zu überwinden definiert die Mittel. Während im sportlichen Geschehen immer ein gegenseitiges Einverständnis über ein Regelkorsett besteht, gilt für den Nahkampf nur der eigene Überlebenswille als oberste Maxim. Somit darf man nicht auf Fairness oder Nachsicht hoffen.
  3. Ungleichheit: Im Nahkampf hat man nicht die Wahl des Gegners, der Gewichtsklasse oder anderer Präferenzen. Wer aus unterlegener Perspektive einen Soldaten angreift ist entweder bewaffnet oder fest entschlossen. Nahkampf muss immer vor dem Hintergrund des überlegenen Gegners trainiert werden.
  4. Die Tötungsabsicht: Die emotionale Stressbelastung in einem Kampf auf Leben und Tod unterscheidet sich signifikant von einer Wettkampf Situation einer sportlichen Begegnung. Erlernte Techniken und Kniffe funktionieren nicht mehr, wenn sie nicht auf der Natürlichkeit von Bewegung und Reaktion beruhen, genau hier greift das moderne Krav Maga Nahkampfsystem ein.

Für den Anwender ist es aus den oben genannten Gründen wichtig, sich aus dem sportlichen Korsett zu lösen, vielfach trainiertes abzulegen und oftmals neue Wege zu gehen. Plakativ ausgedrückt stellt sich der Kontrast wie folgt sehr anschaulich dar:

Ein Wettkämpfer weiß wann er seine Begegnung mit seinem Opponenten hat. Er kann sich darauf vorbereiten, auf den Tag genau hin trainieren und seine Form best möglich erreichen. Der Wettkämpfer ist gewiss, dass Regel geachtet werden, sein Gegenüber etwa über die gleiche Größe, Gewicht und Erfahrung verfügt. Am Tag des Kampfes spielt sich alles innerhalb einer definierten Kampffläche ab, welche so konstruiert ist, dass Verletzungen vermieden werden, Techniken optimal ausgeführt und Bewegungsraum garantiert werden kann. Für den Fall, dass es nicht erwartungsgemäß verläuft, kann der Schiedsrichter den Kampf jederzeit abbrechen, das Betreuungspersonal das Handtuch werfen, oder ein Ringarzt die Fortsetzung des Kampfes unterbinden.

All diese oben genannten Einfüsse und Faktoren hat ein Soldat im Einsatz nicht. Er ist der völligen Willkür des Schicksals und der Unberechenbarkeit unterworfen, Heimtücke und der Unfairness des Kampfes. Seine Gegner sind vielleicht körperlich überlegen, greifen unvermittelt an oder nutzen Waffen. Der Soldat ist abgelenkt, möglicherweise müde oder gar verwundet und in keinem Fall vorbereitet. Das Gesamtbild der Ausgangslage gestaltet sich derart anders, ist viel negativer und destruktiver in seiner Natur ausgerichtet, dass vieles was man gemeinhin im Kampfsport oder der traditionellen Selbstverteidigung lernt nicht zu transferieren ist.

Der wesentliche Entscheidungsfaktor im Nahkampf ist der Kopf, in welchem sich Aufmerksamkeit, Entschlossenheit und Prinzipien einigen. Das vorliegende Buch will nicht nur Techniken des Nahkampfes beispielhaft darstellen, Lösungen und Strategien für den Einsatz bieten, sondern auch die mentalen Aspekte hinter dem Training. In vielen Bereichen bevorzugt das Glück den Vorbereiteten. Dieser Grundsatz gilt für den Nahkampf uneingeschränkt, weswegen in den folgenden Kapiteln ebenfalls Anregungen zur Gestaltung des Trainings gegeben werden.

Das Krav Maga Institut, gibt unter der Leitung des Krav Maga Chefausbilders Carsten Draheim regelmässigen Unterricht für Soldaten der Bundeswehr und der französischen Fremdenlegion an verschiedenen Standorten, zum Beispiel für die Ausbilder des Ausbildungszentrums Infanterie der Bundeswehr in Hammelburg und hier speziell für die Nahkampfausbilder der Einzelkämpfer Inspektion.

Draheim ist offiziell vom Verteidigungsgministerium der Bundesrepublik Deutschland bestellter Nahkampfausbilder.

Zudem ist die KRAVolution, welche ebenfalls von Draheim als Chef des Verbands geleitet wird, international aktuell in 24 Ländern vertreten. Das französische Verteidigungsministerium hat die Ausbilder der KRAVolution ebenfalls für die Nahkampf-Ausbildung der militärischen Ausbilder verpflichtet. So wurden etwas die Regimenter der Fremdenlegion, zum Beispiel das 3 ème R.E.I. in französisch Guyana, oder das 4e R.E., das Ausbildungsregiment der Fremdenlegion in Castelnaudary aber auch legendäre 2e régiment étranger de parachutistes, also die Fallschirmjäger der französischen Fremdenlegion m Camp Raffalli in Calvi auf Korsika.